Nach einer Analyse der amerikanischen Kaiser Family Foundation investierte die Pharmaindustrie von 1990 bis 2000 das Dreifache von dem was sie für Forschung ausgibt (11% bis 14%) in das Marketing ihrer Produkte (35%; Prescription drug trends: a chartbook update 2001; Seite 45 zu finden unter: http://www.kff.org). Wirkliche Innovationen sind daher zunehmend rar geworden. Dagegen werden Me-too Präparate, geringfügig modifizierte Pharmaka und Uralt-Mittel, die in irgendeinem Land seit Jahrzehnten vor sich her dümpelten, als neu und innovativ beworben.
Gekaufte Meinungsbildner, meist vermeintliche Koryphäen ihres Faches, die Mitglieder in Berufsverbänden und Leitliniengremien sind, dienen als Multiplikatoren (siehe auch: Marcia Angell: “Excess in the pharmaceutical industry“ CMAJ 2004;171:1451-53 zu finden unter: http://www.cmaj.ca/cgi/content/full/171/12/1451 oder Marcia Angell in der New York Times vom 15.1.2009, Vol. 56, No 1 “ Drug Companies & Doctors: A Story of Corruption“ zu finden unter: http://www.nybooks.com/articles/22237). Auf gesponserten Symposien und zertifizierten Industrie-Fortbildungen, deren Konzept, Inhalt und Ausführung von den Ärztekammern unzureichend kontrolliert werden, preisen sie die jeweiligen Pillen. Die Deklaration von Interessenkonflikten sowie Transparenz bezüglich der Entscheidungsfindung wichtiger Gremien im so genannten Konsens spielt hierzulande, aber auch bei der Europäischen Arzneimittelbehörde immer noch eine untergeordnete Rolle.
Kritik wird auf diesem Markt nicht nur als Spaßbremse angesehen, sondern ist schlicht karriereschädlich.
Kassandra hatte kein Internet. Wir wollen ein Forum für kritische Informationen zu Pharmaka, deren Herstellern und dem damit verbandelten Forschungsbetrieb aufbauen:
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